Verkalkungen im Körper werden typischerweise als eine altersbedingte Erscheinung angesehen. Auftreten können diese Verkalkungen z.B. im Gehirn oder im Herz-Kreislauf-System mit der Folge einer Arteriosklerose, also einer  Gefäßverkalkung.

Zwar nicht unbedingt lebensgefährlich, aber viel häufiger als bislang  angenommen kommt es auch im Knorpel und in den Sehnen zur Ablagerung von Kalziumkristallen, was umgangssprachlich als Verkalkung bezeichnet wird. Die Folge davon sind chronische Entzündungen z.B der Schulter oder Hüfte, oft auch begleitet von Schleimbeutelentzündungen.

Knorpelverkalkung führt zur Arthrose

Es kommt aber auch zur Abnutzung von Knorpel und damit zur Arthrose, z.B. im Kniegelenk. So hat eine Studie aus Deutschland herausgefunden, dass bei so gut wie allen Fällen von fortgeschrittener Arthrose starke Kalkablagerungen im Knorpel zu finden sind.

Diese sind so klein, dass sie im Röntgen nicht unbedingt sichtbar sind und somit niemandem auffallen. Auch in der sonst sehr aussagekräftigen Kernspintomographie werden Verkalkungen nur sehr schlecht erfasst.

Was viele nicht wissen, ist, dass diese Verkalkung eben nicht einfach nur eine altersbedingte Ablagerung ist. Vielmehr kommt es durch aktive enzymatische und metabolische Mechanismen, teilweise auch genetisch bedingt, zur Kalkbildung. Betroffen sind Sehnen und Knorpel, die naturgemäß starken mechanischen Belastungen ausgesetzt sind, z.B. Knie- oder Schultergelenke.

Es gibt verschiedene Formen der Kalkablagerungen. Am häufigsten sind Kalziumapatit und Kalziumpyrophosphat, die sogenannte Chondrokalzinose.

Was kann ich dagegen tun?

Risikofaktoren hierfür können zu viel Eisen im Körper, zu wenig Magnesium im Blut oder auch eine Störung der Nebenschilddrüsen sein. Auch erhöhte Cholesterinwerte führen vermehrt zu Verkalkungen. Leider gibt es momentan noch keine einfachen Möglichkeiten, das Gewebe zu entkalken. Es gibt zwar Medikamente für Verkalkungen, zum Beispiel in den Fingern auf Schwefelbasis, die sind jedoch systemisch noch nicht einsetzbar.

Durch die Kristalle hervorgerufen Entzündungen kann man aber durch verschiedene anti-entzündliche Medikamente behandeln, z.B. durch Colchicin, mit dem man auch Gichtkristalle behandelt. Neue Medikamente wie die sogenannten Anti-IL1 blocker haben hier möglicherweise noch eine bessere Wirkung. Sie wurden bei der Gefäßverkalkung getestet und es wurde per Zufall entdeckt dass so behandelte Menschen halb so viele Gelenkprothesen benötigten. Laufende Studien untersuchen momentan, ob man dieses Medikament auch in Verbindung mit knorpelaufbauenden Mitteln ins Gelenk injizieren kann.