Bei der Handarthrose unterscheidet man zwischen der Arthrose der Fingerendgelenke und der sogenannten Rhizarthrose, dem Befall des Daumengrundgelenkes.

Beides ist sehr häufig und betrifft vor allem Frauen. Bei der Arthrose der Fingerendgelenke, auch Heberden Arthrose genannt, kommt es zur schmerzhaften Verdickung der Fingerendgelenke. Neben den Schmerzen und einer Entzündung kommt im Verlauf zu einer eingeschränkten Funktion dieser Gelenke. Dies geht bis hin zur sehr schmerzhaften Versteifung. Bei der Rhizarthrose ist meist keine Schwellung sichtbar, hier überwiegen die Schmerzen tief im Gelenk, z.B. beim Greifen und Festhalten von Gegenständen.

Was ist die Ursache von Arthrose and den Händen?

Die Arthrose der Fingerendgelenke nimmt klassischerweise nach der Menopause Fahr auf. Der Verlust der Östrogene, welche den Knochen schützen zusammen mit einer Erhöhung des Cholesterols bzw. der Triglyzeride sind wichtige Faktoren bei der Entstehung der Fingerarthrose. Bei schweren familiären Störungen im Fettstoffwechsel (z.B. der familiäre Hypercholesterolämie) kann es manchmal auch schon bei jungen Erwachsenen zu einer Fingergelenksarthrose kommen. Unabhängig davon gibt es eine starke genetische Veranlagung für diese Art der Arthrose. In vielen Fällen ist auch die Mutter davon betroffen. Schließlich gibt es noch Arten von entzündlichem Rheuma wie die Schuppenflechten-Arthritis, die rheumatoide Arthritis, die Gicht oder seltener auch Störungen der Fresszellen (Makrophagen) welche einer Fingerarthrose zugrunde liegen. Ein Röntgenbild und die Blutabnahme sollte bei der Diagnosestellung der Fingerarthrose deshalb immer durchgeführt werden. Im Gegensatz zum Rheuma ist für die Fingerarthrose die Vergrößerung des Knochens und eine Art Reparaturmechanismus des Gelenksspalts besonders charakteristisch.

 

Kann man die Handarthrose verhindern?

Bislang kann man die Handarthrose leider nicht verhindern. Ernährung spielt eine Rolle und es sollte auf normale Cholesterolwerte geachtet werden, insbesondere in der Perimenopause. Eine Hormonsubstitution alleine ist ebenfalls nicht effektiv.

 

Wie behandelt man die Hand- und Fingerarthrose?

Bei leichten Formen der Handarthrose helfen anti-entzündliche Salben wie Diclophenac. Auf pflanzlicher Basis hat sich die Teufelskralle als besonders geeignet hervorgetan. Häufig wird die Nahrungsergänzung mit Chondroitinsulfat, das aus Quallenextrakten mit Knorpelmatrix besteht, eingesetzt. Die Einnahme hat in verschiedenen Studien eine positive Wirkung auf die Schmerzen, aber nicht unbedingt auf das Fortschreiten der Arthrose gezeigt. Kleine Schienen der Fingerendgelenke können nachts angelegt werden und haben ebenfalls einen positiven Effekt gezeigt. Auch Fingerbäder, z.B. im Rahmen einer Ergotherapie kann Besserung bringen. Ist das Fingergelenk stark gerötet und geschwollen kann eine Kortisonspritze über mehrere Monate eine Verbesserung mit sich bringen. Obwohl Kortison wegen seinen möglichen Nebenwirkungen eher kritisch gesehen wird, hat sich bei stark entzündlichen Formen auch die orale Einnahme eine Schmerzreduktion gezeigt. Ist die Fingerarthrose fortgeschritten, die Fingerendgelenke sehr verdickt und die Beweglichkeit quasi aufgehoben, wird die operative Versteifung und Abtragung der Knochenvorsprünge empfohlen. Zwar verliert man eine gewisse Restfunktion, diese wird aber durch die anderen Fingergelenke kompensiert und die Schmerzen verbessern sich fast immer. Bei der Rhizarthrose wird als erstes eine Schienung durchgeführt. Bei der sehr fortgeschrittenen Arthrose kann auch hier operativ behandelt werden.